Händigkeit setzt sich zusammen aus Handpräferenz und Handleistung. Es beschreibt das Phänomen, dass Menschen für ihre Tätigkeiten konsistent eine Hand bevorzugen, die so genannte dominante Hand.

Warum ist Händigkeit ein Thema?

• Kinder werden immer noch umgeschult.
• Eine Umschulung auf die nicht-dominante Hand kann gravierende körperliche und seelische Folgen für die Betroffenen haben.

• Linkshänder/innen sind in vielen Lebensbereichen in ihrer persönlichen Entfaltung gehemmt, da das Umfeld nach wie vor weitgehend auf Rechtshänder/innen anstatt auf beide Gruppen ausgerichtet ist. So können alltägliche Handlungen durch nicht passende Gebrauchsgegenstände erschwert werden und am Arbeitsplatz schwere Unfälle die Folge fehlender bzw. nicht angepasster Maschinen sein.

Wer kommt zur Händigkeitsuntersuchung?

Kinder und Jugendliche mit unklarer Händigkeit und zusätzlichen

• sensomotorischen Problemen
• Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen
• fein- und graphomotorischen Problemen
• Verhaltensauffälligkeiten
• Schulproblemen

Händigkeitsdiagnostik im Sozialpädiatrischen Zentrum

1. Ärztliche Vorstellung
2. Ergotherapeutische Händigkeitsdiagnostik durch zertifizierte/n Linkshänder-Berater/in
   - Ausführliche Anamnese und Erhebung von möglichen Einflussfaktoren auf die Händigkeitsentwicklung.
   - Dokumentierte Beobachtungen verschiedener Tätigkeiten unter Berücksichtigung des allgemeinen Entwicklungsstandes des Kindes / Jugendlichen.
3. Besprechung im interdisziplinären Team über ggf. weiterführende Maßnahmen.

Linkshändigkeitsberatung und Therapieangebote bei wechselnder und umgeschulter Händigkeit durch die Ergotherapie

• Wahrnehmungsfördernde Behandlungsmethoden
• Hilfestellung beim Erlernen spezifischer grapho- und feinmotorischer Fertigkeiten
• Praktische Hinweise für verschiedene Lebensbereiche
• Empfehlungen von sinnvollen Gebrauchsgegenständen 
• Elternberatung
• Gespräche mit Erzieher/innen und Lehrer/innen
• Begleitung bei einer Rückschulung
• Aushändigung von Informationsmaterial
• Ggf. ergänzende orthopädische, physiotherapeutische und psychotherapeutische Maßnahmen