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Behandlungsspektrum


Eltern-Kind-Gebärdengruppe "Sprechende Hände"


Gebärden fördern und unterstützen das Erlernen der Lautsprache. In einer kleinen Gruppe von vier bis acht Kindern und ihren Bezugspersonen werden in unserer Gruppe einfache alltagsrelevante Gebärden erarbeitet.

Zielgruppe

Eltern und nahe Bezugspersonen von 1- bis 4-Jährigen (noch) nicht sprechenden Kindern mit einer allgemeinen Entwicklungsverzögerung (z.B. bedingt durch genetische Syndrome, Frühgeburtlichkeit oder auch unklarer Ursache).

Kinder mit einer Entwicklungsverzögerung zeigen nebeneiner langsamen allgemeinen und motorischen Entwicklung oft auch einen deutlich verspäteten Sprechbeginn. Lange Zeit sprechen diese Kinder nicht, oder nur wenige Wörter. Es fällt ihnen daher schwer, ihre Bedürfnisse und Wünsche mitzuteilen. Dies führt oft zu Situationen in denen sich die Kinder von ihren Eltern oder anderen Bezugspersonen nicht ausreichend verstanden fühlen.

Um den Kindern die Mitteilung ihrer Bedürfnisse zu erleichtern und den Eltern eine bessere Möglichkeit zum Austausch mit ihren Kindern zu geben, hat sich die Verwendung von Gesten und Gebärden in der Kommunikation mit diesen Kindern als sehr erfolgreich erwiesen.


Warum Gebärden?

  • Gebärden sind Bestandteil der täglichen Kommunikation. Wenn lautliche Fähigkeiten nicht ausreichen, werden Gesten und Gebärden auf natürliche Weise als kommunikatives Ausdrucksmittel eingesetzt.
  • Gebärden können in einem erheblich früheren Entwicklungsalter gelernt werden als Lautsprache.
  • Die Funktion der Hand hat schon vor dem SprechenBedeutung. Seine Umwelt erschließt sich das Kind durch be-greifen.
  • Werden bestimmte Handlungen oder Gegenstände nachgespielt, bzw. dargestellt, handelt es sich um ersteSymbolisierungsleistungen.
  • Gebärden fördern die Entwicklung basaler sprachlicher Strukturen und somit die kognitiven Voraussetzungen für den Spracherwerb.

Gebärdenunterstützte Kommunikation (GuK)

Gebärdenunterstützte Kommunikation (GuK) ist nicht als Ersatz für die gesprochene Sprache, sondern als wichtige Unterstützung beim Sprechenlernen gedacht. Gebärden werden begleitend zur Lautsprache eingesetzt. Es werden nur wichtige Wörter des Satzes mit Gebärden hervor- gehoben. Die Gebärden orientieren sich an der Deutschen Gebärdensprache (DGS). Motorisch schwierige Gebärden werden vereinfacht. Bedeutungsähnliche Wörter werden mit einer Gebärde ausgedrückt, z.B. eine Gebärde für „schwarz/Abend/dunkel/Nacht“.


Ziele

Das Hauptziel ist die Unterstützung der sprachlichen Entwicklung der Kinder durch den Einsatz unterstützenderGebärden, um die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern im Alltag zu erleichtern. Durch den Einsatz von sprachbegleitenden Gebärden wird zudem nachweislich die Sprachentwicklung unterstützt. Die Kinder beginnen dadurch häufig schneller ihre ersten Wörter zu sprechen.


Inhalte

  • Eltern erlernen alltagsrelevante Gebärden
  • Eltern bekommen Anregungen, wie die erlerntenGebärden im Alltag eingesetzt werden können
  • Eltern bekommen die Möglichkeit, sich mit anderen Eltern über Gebärden auszutauschen
  • Kinder werden durch Lieder und Spiele für Gebärden interessiert
  • Kinder erleben in der Gruppe Gebärden alsKommunikationsmittel

Methoden

  • Gemeinsames Erarbeiten alltagsrelevanter Gebärden
  • Gemeinsames Anwenden in der Gruppe in Liedern, Versen und Gesprächen
  • Einbeziehung des Umfeldes
  • Häusliches Üben
  • Austausch untereinander, miteinander Spaß haben

Die Eltern-Kind-Gebärdengruppe „Sprechende Hände“ ist eine offene Gruppe, d.h. Eltern und ihre Kinder können jederzeit neu dazu kommen. Bereits erarbeitete Themenfelder werden regelmäßig wiederholt und erweitert. Die Gruppe ist konzipiert für 4 bis 8 Kinder und deren Bezugspersonen. Die Dauer der Teilnahme an der Gruppe orientiert sich an der individuellen Entwicklung des einzelnen Kindes. Eine Teilnahme ist nach Absprache mit Ihrem Kinderarzt und einer Vorstellung in der Logopädie des SPZ möglich.