Gerlach: „Bayerische Kinderkliniken in der medizinischen Versorgung unverzichtbar“
Bayerns Gesundheitsministerin Gerlach besucht Kinderklinik Passau und tauscht sich zur kinderärztlichen Versorgung auf dem Land aus
München/Passau. Im Fokus des Besuchs von Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach in der Kinderklinik Dritter Orden Passau stand der Austausch zur wichtigen Rolle von Kinderkliniken in der stationären und ambulanten medizinischen Versorgung von kranken Kindern und Jugendlichen. Bei ihrem Besuch traf sie sich mit den Vorsitzenden des Landesverbandes der leitenden Kinderärzte in Bayern (VLKKD), Prof. Christian Wieg und Prof. Dr. Matthias Keller.
In seiner Funktion im Vorsitz des Landesverbandes der leitenden Kinderärzte pflegt der Passauer Kinderklinik-Chefarzt schon seit der Corona-Pandemie einen engen Kontakt zum Bayerischen Gesundheitsministerium, um die dringend nötigen Bedarfe der kindermedizinischen Versorgung entsprechend deutlich und nachhaltig einfließen zu lassen. Wo die Gespräche zuletzt meist im Landtag und Gesundheitsministerium stattfanden, war es der Gesundheitsministerin nun ein Anliegen, Einblick in die Arbeit vor Ort zu erhalten – so kam es zu dem Besuch in der Passauer Kinderklinik. Bayerns Gesundheitsministerin Gerlach betonte beim Rundgang durch die Einrichtung: „Bayerische Kinderkliniken nehmen eine wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen ein. Nicht nur im stationären Bereich, sondern auch mit der ärztlichen Versorgung in den Spezialambulanzen. Zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur ambulanten Notfallversorgung.“
Weiterhin wurde am Modell des Kinder- und Familiengesundheitsnetzwerkes Ostbayern die unverzichtbare Rolle der bayerischen Kinderkliniken in der flächendeckenden Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen deutlich.
Für Staatsministerin Gerlach ebenfalls interessant war eine Live-Demonstration zu den Möglichkeiten der telemedizinischen Anwendung der virtuellen Kinderklinik Bayern im Bereich der Neonatologie. „Diese Technologie ermöglicht eine verbesserte Betreuung von Neugeborenen und deren Familien“, zeigt Prof. Keller eindrucksvoll. Gemeinsam mit der Gesundheitsministerin hatte Keller als Koordinator der Fachgruppe „virtuelle Kinderklinik Bayern“, bereits Ende 2023 das gemeinsame Projekt in München vorgestellt. „Damit haben wir ein visionäres Leuchtturmprojekt für die kindermedizinische Versorgung auf den Weg gebracht. Die „virtuelle Kinderklinik“ ist beispielhaft für die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitsbereich“, dankt er in diesem Zusammenhang nochmals für die staatliche Förderung und die enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium sowie der Universität Passau. Ministerin Gerlach zeigte sich uneingeschränkt überzeugt vom Mehrwert der Telemedizin: „Telemedizin hat gerade auch in der Pädiatrie den Vorteil, dass kleine Patientinnen und Patienten schneller und besser versorgt werden können. Durch die Digitalisierung können sich Ärztinnen und Ärzte insbesondere im Notfall oder bei komplexen Erkrankungen per Videoanruf von Spezialisten beraten lassen, welche Behandlungsmethode im Zweifelsfall die Richtige ist. Das kann unter Umständen Leben retten.“
Bei dem Rundgang durch die Passauer Kinderklinik, insbesondere durch die weltweit anerkannte Frühgeborenen-Intensivstation, hatte die Gesundheitsministerin abschließend noch Gelegenheit, sich von der Wirksamkeit der familienintegrierten Versorgung zu überzeugen. „Das Modell ist von großer Bedeutung für die betroffenen Familien und demonstriert eindrucksvoll, wie wichtig eine ganzheitliche und familienorientierte Betreuung ist“, so Prof. Dr. Matthias Keller.
Auch der aktuelle Vorschlag von Karl Lauterbach zur Krankenhausreform des Bundes wurde thematisiert: „Auf Grundlage des derzeitigen Entwurfs machen wir uns besonders große Sorgen um die flächendeckende Versorgung“, so Prof. Christian Wieg, ebenfalls im Vorstand des Landesverbandes leitender Kinderärzte. „Nach einer Ad-Hoc Umfrage zur Auswirkung der Krankenhausreform zeigt sich deutlich, dass nach dem aktuellen Gesetzentwurf die spezial-ärztliche Versorgung an und in den Bayerischen Kinderkliniken gefährdet würde und die flächendeckende Versorgung nicht mehr sichergestellt sein könnte “, sehen die leitenden Kinderärzte dringenden Handlungsbedarf.
Foto (Stefanie Starke): Bei einem Rundgang durch die Kinderklinik Dritter Orden Passau hat die Gesundheitsministerin auch das EBZ (Intensivstation besucht) – (v. l.) Prof. Dr. Matthias Keller, MdL Stefan Meyer, Ministerialrat Alexander Kraemer, Gesundheitsministerin Judith Gerlach und MdL Josef Heisl.
Über die Kinderklinik Passau:
Die Kinderklinik Passau gehört zu den führenden Einrichtungen in der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Mit hochqualifiziertem Personal und modernster Ausstattung bietet die Klinik eine umfassende und spezialisierte Betreuung für ihre Patienten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer familienintegrierten Versorgung sowie innovativen Ansätzen, wie der Telemedizin, um eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.