Ess- und Ernährungsstörungen
… sind ernstzunehmende Erkrankungen, die zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden führen können. Diese zu erkennen, ist gar nicht so leicht.
Ob Anorexie, Bulimie oder Binge Eating: Essstörungen nehmen weltweit zu. Bei allen handelt es sich um Verhaltensstörungen rund um das Essen mit oft schweren gesundheitlichen und psychischen Folgen.
Essstörungen dominieren die Gedanken, die Gefühle, die Beziehungen der Betroffenen –und irgendwann deren ganzes Leben. Im Wesentlichen lassen sie sich in vier Gruppen einteilen: Magersucht, Ess-Brech-Sucht, Esssucht und die Gruppe der „Nicht näher bezeichneten Essstörungen“.
Essstörungen sind kein typisches Problem der Pubertät und junger Erwachsene. Bereits bei Kindern unter 11 Jahren können Essstörungen auftreten. Lediglich bulimisches Verhalten findet man im vorpubertären Alter eher selten. Jedoch sind Formen der Magersucht mit entsprechenden typischen oder untypischen Symptomen auch bei jüngeren Kindern nicht ungewöhnlich. Bei unseren jüngeren Patienten tritt das Krankheitsbild der Magersucht, ähnlich wie in der Pubertät mit den bekannten Symptomen auf. Betroffene pflegen ein spezielles Diätverhalten, schränken ihre Nahrung ein oder zeigen eine streng ritualisierte Essgewohnheit. Auch eine verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers, sowie zwanghaftes Sportprogramm können sich entwickeln. Die Patienten leiden unter einem negativen Selbstwertgefühl, Selbstbild und Selbstakzeptanz.
Eine typische Essstörung des Kindesalters stellt das „Picky Eating“ dar. Junge Patienten zeigen sehr reduzierte oder eingeschränkte Nahrungsauswahl, die weit über wählerisches Essverhalten hinausgeht. In diesem Fall spricht man von einer restriktiven Nahrungsaufnahmestörung. Bei dieser Form der Essstörung kann es zur Vermeidung ganzer Lebensmittelklassen kommen. Anders als bei anderen Essstörungserkrankungen beruht das eingeschränkte Essverhalten eher auf deren Farbe, Temperatur oder Beschaffenheit. Weitere mögliche Begleiterscheinungen sind gravierender Nährstoffmangel oder deutliche psychosoziale Beeinträchtigungen.
"Schwieriger Esser" oder echte Essstörung?
Das Essverhalten der Patienten richtig einzuschätzen und zu würdigen, ist für Eltern oft eine Herausforderung. Phasenweise zeigen fast alle aus Sicht der Kindeseltern seltsame Vorlieben und Abneigungen beim Essen, sodass die Grenzen hin zur Essstörung ineinander verschwimmen. Wo Grenzen normalen Essverhaltens bei Kindern und Jugendlichen überschritten werden, können körperliche und psychische Erkrankungen auftreten, die ein gesundes Heranwachsen gefährden.
Wann muss ich handeln?
Die Gedanken kreisen im Familiensystem nur noch um das Essen? Es besteht eine panische Angst bei den Kindern und Jugendlichen zuzunehmen? Die Streitigkeiten um das Essen nehmen zu?
Zeitnahe Vorstellung beim Arzt oder Psychologen erforderlich bei:
- Körpertemperatur <36,0°C (ständiges Frieren)
- Angst zu dick zu sein, trotz Untergewicht
- übermäßige Beschäftigung mit Kalorien
- übertrieben häufige Kontrollen des Gewichts
- selbstinduziertes Erbrechen
- anhaltende Einschränkung der Energiezufuhr
- Heißhungerattacken mit Essanfällen
- Ausbleiben der Periode
- rasche Gewichtsabnahme
- exzessive sportliche Betätigung
- Medikamentenmissbrauch
- Weinen bei kleinster Auseinandersetzung
- nur noch mit leiser Stimme sprechen
- Kreislaufschwäche
Stationäre Aufnahme empfohlen bei:
- Blutbildveränderungen (insbesondere wenig weiße Blutkörperchen)
- anhaltende Gewichtsabnahme über 3 Monate trotz Therapie
- Blutzucker <60mg/dl
- Gewichtsverlust >20% über 6 Monate
- extrem niedriger BMI (<3. Altersperzentile)
- Herzfrequenz <40/min
- Herzfrequenz >110/min in Ruhe
- Herzrhythmusstörungen
- niedriger Kaliumwert im Blut (<3,0 mmol/l)
- Suizidalität
- Apathie / Nicht-Ansprechbarsein
Was bieten wir an?
- Beratung für betroffene Kinder, Jugendliche und deren Familien
- Klärung der Unterstützungsmöglichkeiten
- Behandlungsplanung
Unser interdisziplinäres Team besteht aus:
- Fachärzten/innen für Kinder- und Jugendmedizin
- Psychologen/innen
- Therapeuten/innen
- Sozialpädagoginnen
Informationen zu Übergewicht / Adipositas finden Sie hier
Wir sind für Dich da
Franziska GsödlCase Managerin |
- Kontakt für Terminvereinbarung und Fragen
Telefon: 0851/ 7205-2600
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Verena BürgerOberärztin |
Vera ReinhardTherapeutische Leiterin |
Ann-Christin SchoiblCase Managerin |
Du befindest dich in einer seelischen Notlage und benötigst ganz schnell Hilfe?
Dann kannst du dich auch an den Krisendienst Psychiatrie Niederbayern wenden unter
0800 / 6553000
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